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“Liebe ist eine Aktivität und kein passiver Affekt. Sie ist etwas, das man in sich entwickelt, nicht etwas, dem man verfällt.”
- Erich Fromm
Moderne Paartherapie
Paartherapie ist ein relativ neuer Begriff. Wissenschaftliche Forschung zu diesem Thema gibt es seit etwa 50 Jahren und innerhalb dieser Zeit hat man den Namen und die Herangehensweise immer wieder angepasst. Früher noch bekannt unter dem Namen "Eheberatung", merkte man recht zügig, dass auch unverheiratete Paare Unterstützung brauchen können.
Auch ging man vor Jahren noch davon aus, dass Beziehungsprobleme durch gute Ratschläge und eine Veränderung im Umgang oder in der Art zu kommunizieren, lösbar waren und hat dabei Hintergründe und Ursprünge der Probleme oft schlichtweg übergangen.
Später fand man heraus, dass viele Paare in akuten Auseinandersetzungen keinen Zugriff zu den neu erlernten Kommunikationstechniken hatten. Denn wenn der Kopf von Emotionen geflutet wird, sind diese neuen Methoden oft nicht abrufbar.
Modernere Ansätze konzentrieren sich vielmehr darauf, Streit erst gar nicht eskalieren zu lassen, indem man einander besser verstehen lernt. Davon ausgegangen, dass beide aus freien Stücken in einer Beziehung sind, geht man auch von der beidseitigen Bereitschaft dazu aus. In der Therapie steht die Interaktion des Paares mit den dabei auftretenden, oft nicht gezeigten Emotionen im Fokus. Es sind meist die nicht ausgesprochenen Themen, die eine Beziehung erschweren, nicht die ausgesprochenen.
Zwei Therapieformen haben sich dabei als besonders effektiv bewiesen. Die systemische Paartherapie und die Emotionsfokussierte Paartherapie (kurz EFPT). Systemisch bedeutet, dass man die Partner und Partnerinnen in permanenter Wechselwirkung mit sich selbst und ihrer Umgebung betrachtet. In der EFPT werden die Hintergründe ihrer emotionalen Reaktionen ergründet und ggf. behandelt.
In der von mir angebotenen Paartherapie wende ich eine Kombination dieser beiden Therapieformen an.
Wann ist eine Paartherapie sinnvoll?
Grundsätzlich kann man sagen, dass eine Paartherapie immer dann sinnvoll ist, wenn sich die Partner oder Partnerinnen in einer schwierigen Situation befinden, aus der sie beide zwar gerne heraus möchten, dies aber nicht ohne fremde Hilfe zu schaffen glauben.
Häufige Themen sind:
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wiederkehrende Streitereien
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nicht erfüllte Bedürfnisse
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Außenbeziehungen
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emotionale Distanzierung
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Kindeserziehung
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Umgang mit Trauer / Verlust
Oft nimmt eine der beiden Personen die Probleme stärker wahr als der oder die andere. Häufig sind nicht beide gleich gut dazu in der Lage, die Probleme in Worte zu fassen.
Ich kann Ihnen dabei helfen, die Streite nachhaltig zu vermindern, Bedürfnisse deutlich zu machen und Nichtgesagtes endlich auszusprechen. Dabei agiere ich sowohl als Moderator, als auch als Spiegel und wende therapeutische Methoden an.
Eine Paartherapie ist nur dann effektiv, wenn beide Partner oder Partnerinnen gewillt sind, sich darauf einzulassen und an ihrer gemeinsamen Paarbeziehung zu arbeiten.
"Was nicht in uns selber liegt, regt uns nicht auf"
- Herrmann Hesse
Unterschied zu Paarberatung
Der Übergang von Paarberatung (früher Eheberatung) hin zu einer modernen Paartherapie ist fließend. Eine Paarberatung geht kurz gesagt weniger tief in die Biographie der Partner oder Partnerinnen ein. Vielmehr wird nach einer für beide Seiten konstruktiven Lösung gesucht.
Auch in der Paarberatung haben sich bestimmteAnsätze als hilfreich und lohnenswert herauskristalisiert und erfordern schlichtweg die Bereitschaft beider Partner oder Partnerinnen, aufeinander zuzugehen oder sich für neue Ideen zu öffnen.
Oft wird jedoch durch die Thematisierung bestimmter Bereiche der Beziehung ein tieferer Blick hinter die Kulissen nötig. Ab diesem Punkt bewegen wir uns im Bereich der Paartherapie, da eine bloße Beratung hier nicht mehr ausreicht.
Unsere Beziehungen sind so komplex und empfindsam wie wir selbst. Der systemische Ansatz in der Paartherapie versucht die Beziehung in ihrem Ganzen zu verstehen. Das heißt, alle Beteiligten, alle Situationen und alle Einflüsse.
Wann ist eine Einzelberatung sinnvoll?
Es gibt Situationen, in denen einer von beiden zunächst mit sich selbst ins Reine kommen muss, bevor eine Paartherapie möglich ist. Auch gibt es Themen bei denen eine(r) von beiden nicht weiß, wie ein bestimmtes Thema angesprochen werden kann.
Auch wenn es in den meisten Fällen sinnvoll wäre, diese Dinge bereits als Paar anzugehen, kann eine vorbereitende Einzelberatung hilfreich sein, um daraufhin als Paar gemeinsam weiterzumachen.
Mögliche Beispiele können sein: Bisher gut gehütete Geheimnisse, deren Lüftung große Überwindung kosten kann, Suchtverhalten oder komplizierte Familiensituationen. In manchen Fällen werde ich auf Kollegen und Kolleginnen verweisen, die in der jeweiligen Richtung spezialisiert sind.
Wie effektiv ist Paartherapie?
Gute Nachrichten: Paartherapie hilft.
Die empirische Forschung in diesem Bereich der Psychologie zeigt deutlich, dass Paartherapie eine starke, positive Wirkung auf das Erleben der Beziehung als auch der eigenen Gesundheit hat (v. Sydow et al. 2007). Die durchschnittlichen Effektstärken (0,7 - 0,8 entspricht 70% - 80%) liegen dabei höher als bei den meisten medizinischen oder pharmazeutischen Wirksamkeitsstudien.